Winterzeit - schlachtign

Brauchtumskalender der Bäuerinnen Nr. 14/53 vom 25. Januar 2021

Eigentlich gilt traditionell die Vorweihnachtszeit als Schlachtzeit. Rund um den Thomastag kam der Metzger zur Hausschlachtung auf den Hof und so hatte die Familie für Weinachten ein festliches Mahl. Fleisch gab es früher nur zu Besondern Anlässen.

Man erzählt sich: In jedem Dorf gab es eigene Männer, die zum Schlachtign auf den Hof kamen. Man nannte sie Schtrutzer. Vom besten Filetstück bis zur Haut wurde alles verwendet. Dies zeugt auch von Wertschätzung gegenüber dem Tier. Das Blut fingen die Bauersleute in einer Pfanne auf und daraus wurden Blutwürste und Schwuaßnudln (Blutnudeln) gemacht. Hirn und Nieren galten gebacken als besondere Delikatesse, welche sich meist die Bauersleute servierten. Aus der Leber wurden die Leberknödel zubereitet. Das Schwein wurde in Speckseiten zerlegt. Diese wurden mit Salz, Pfeffer und Wacholderbeeren eingerieben und für gut vierzehn Tage in einen Holzzuber gelegt, wo sie surten (Saft trieben), anschließend wurden sie in der Rauchküche zum Selchen aufgehängt. Aus dem übrigen Fleisch und den Innereien wurden Würste gemacht, das Fett wurde ausgelassen (geschmolzen) und zum Backen verwendet.

Aus den Borsten stellte man Pinsel und Bürsten her, sogar die Harnblase des Tieres wurde verwendet: Man blies sie auf, trocknete sie und stellte daraus Tabaksbeutel her.

Auch heute wird noch auf vielen Höfen in den Wintermonaten geschlachtig. Dies gehört zum Arbeitsjahr auf dem Bauernhof dazu, das eng mit dem Kreislauf der Natur verbunden. Trotz der Technisierung in der Landwirtschaft, ist auch die bäuerliche Familie von heute in seiner Arbeitseinteilung von Witterungserscheinungen, vom Lebensrhythmus der Tiere und vom Wechsel der Jahreszeiten abhängig.

Schlachtigen beim Gral, Richard Furggler, Dezember 1974©SBO

Text ©SBO Aus: Lebendige Bräuche in Südtirol, Jutta Tappeiner und Hans Grießmair, Athesia Verlag

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