Dienstag, 01 September 2015

Bäuerinnen auf den Spuren des Kaffees

Als diesjähriges Ziel für unsere Frühlingslehrfahrt haben wir uns die Kaffeerösterei Caroma in Völs am Schlern ausgesucht. Nachdem uns das beauftragte Busunternehmen aufgrund eines technischen Defekts am Bus zwei Tage vor Beginn der Fahrt im Stich lassen musste, wurde uns ein Bus von Prokulus-Schupfer mit einer jungen Frau namens Michaela am Steuer geschickt. Dass dieser Umstand im Laufe des Tages noch unser Glücksfall werden sollte, wussten wir zum Zeitpunkt der Abfahrt allerdings noch nicht. Aufgrund der engen, kurvenreichen Straße und der Extrahöhe des Busses, welche in den niederen Tunnels wenig Spielraum ließ, wurde schon auf der Fahrt nach Völs hinauf der Fahrerin alles an Fahrkönnen abverlangt. Schon da hatten wir gleich das Gefühl, in guten Händen zu sein.

In Völs angekommen, bekamen wir zuerst im kleinen, mit unzähligen Kaffeemühlen dekorierten Geschäft eine erste Kostprobe vom Kaffee. Bei der anschließenden Betriebsbesichtigung erfuhren wir sehr viel Interessantes über den Werdegang des kleinen Unternehmens, über die Herkunft der Kaffeebohnen und die unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen Sorten. Der Chef des Hauses Valentin Hofer ist aufgrund seiner zertifizierten Qualifikation als „Kaffee Experte“ und „Chef Diplom Kaffeesommelier“ auf der ganzen Welt unterwegs, um geeignete Kaffeebohnen für seine Rösterei einzukaufen und seine Fachkenntnis bei unzähligen Schulungen und Besichtigungen weiter geben zu können. Für ihn ist Kaffee rösten eine hohe Kunst und er will jeden, der einer Tasse Kaffee genießt, spüren lassen, dass dahinter ein Experte mit Passion, Begeisterung, Leidenschaft und Herz steht. Deshalb wurde der Vortrag nach dem Rundgang zu einem einmaligen, kurzweiligen Erlebnis. Und zudem wurde dabei mit einige Mythen rund um die Verträglichkeit von Kaffee aufgeräumt. So erfuhren wir unter anderem, dass Magenprobleme nach Kaffeegenuss nicht in erster Linie vom Kaffee selbst abhängen, sondern von der jeweiligen Sorte beeinflusst werden. Die Sorte Robusta z.B. ist sehr intensiv und enthält sehr viel Säure, was einem empfindlichen Magen große Probleme verursachen kann. Die Sorte Arabica hingegen ist viel milder und verträglicher, wovon wir uns bei einer direkten Verkostung der beiden Sorten überzeugen konnten. Ein weiterer Mythos war, dass ein sogen. „Verlängerter“ aufgrund der größeren Wassermenge für den Magen verträglicher sein soll – ganz im Gegenteil – durch die größere Wassermenge dauert es länger, bis das gesamte Wasser durch das Pulver rinnt und somit wird mehr Säure aufgenommen. Der Vortrag verursachte somit gar einige Aha-Effekte! Nebenher wurden sogar Bohnen in einer kleinen Trommel geröstet, welche von Veronika mit gleichmäßigen Bewegungen gedreht wurde. Bevor wir das Unternehmen verließen, konnten wir uns im Geschäft inmitten der großen Vielfalt an Produkten mit unseren Lieblingsprodukten eindecken.

Das anschließende, leckere Mittagessen nahmen wir im Restaurant Heubad ein, was für einige unserer Mitglieder zu einem tollen Wiedersehen mit einer gebürtigen Latscherin wurde, welche dieses Restaurant mit dazu gehörigem Hotel seit vielen Jahren führt.

Den schönen Nachmittag wollten wir am Völser Weiher verbringen, allerdings wurde uns von Dorfbewohnern abgeraten, mit dem großen Bus bis zum Weiher zu fahren, denn anscheinend hat bisher noch kein Bus mit diesen Ausmaßen die enge Straße zum Weiher bewältigen können. Da hatten sie freilich die Rechnung ohne unsere Busfahrerin gemacht, die sich 100%ig sicher war, es zu schaffen. Und sie sollte Recht behalten. Die Fahrt dorthin war nichts für schwache Nerven, denn die Manöver in den engen Kurven waren Zentimeterarbeit. Aber Michaela behielt ganz cool die Nerven und so kamen wir sicher ans Ziel. Jeder konnte nun das machen, was er wollte: um den See flanieren, sich auf der Terrasse eines der Restaurants ausruhen, ein kühles Eis schlecken oder auf die nahe Tuffalm wandern. Die meisten nutzten die freie Zeit für die Wanderung auf die Alm am Fuße des Schlernmassivs, von wo aus man eine ganz tolle Aussicht auf die umliegende Bergwelt hatte.

Auf der Rückfahrt nach Latsch machten wir natürlich Einkehr bei der Forst, um den schönen und interessanten Tag bei einem kleinen Happen und Livemusik ausklingen zu lassen. Bei der Ankunft in Latsch erhielt unsere Fahrerin Michaela natürlich einen riesigen Extra-Applaus für ihre Fahrkünste und ihren Mut, von denen sich gar mancher männlicher Kollege eine Scheibe abschneiden könnte.

An dieser Stelle möchten wir uns natürlich wieder bei der Raiffeisenkasse Latsch für ihre jährliche, großzügige Spende bedanken, wodurch wir die Fahrtkosten für unsere Mitglieder so niedrig wie möglich halten können.

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