Donnerstag, 04 Juni 2020

Wie wir damit umgehen, liegt an uns!

Coronakrise: Sich trotz großer Herausforderungen nicht entmutigen lassen, gemeinsam nach vorne schauen, Vorfreude aufkommen lassen und den Ideen freien Lauf lassen: Das rät Patrizia Karnutsch Prantl, Ortsbäuerin der SBO-Ortsgruppe Lana.

Die 43jährige Bäuerin lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern auf dem Schrenteweinhof in Lana, einem Obstbau- und UaB-Betrieb. Die Arbeiten in den Obstwiesen schafften sie zum Glück gemeinsam ohne fremde Arbeitskräfte. Das hat die Familie zusammengeschweißt. Der UaB-Betrieb hingegen ruht nach wie vor. Nicht jedoch die ehrenamtliche Arbeit. Als Ortsbäuerin ist sie mit ihren Bäuerinnen vor allem über Social Media verbunden.

Frau Karnutsch: Seit März herrscht jetzt schon Ausnahmesituation. Wie gehen Sie mit der aktuellen Situation um?
Alltag und Gewohnheiten haben sich durch die Coronakrise verändert. Das sorgt auch bei mir für Verunsicherung und macht mir Angst. Aber ich habe keinen Grund zu klagen. Meiner Familie geht es gut, wir sind alle gesund und dürfen der Arbeit auf unserem Hof nachgehen, es gibt es immer etwas zu tun.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie gegenüber?
Seit ich auf dem Hof bin, galt meine Hauptaufgabe, neben Familie und Landwirtschaft, der Betreuung der Gäste im Urlaub auf dem Bauernhof. Im März habe ich die Grundreinigung der Ferienwohnung begonnen und mich schon auf den Start der neuen Saison gefreut. Zurzeit kann man aber nur abwarten, denn man weiß nicht, wann und unter welchen Bedingungen wir wieder vermieten können. In der Zwischenzeit versuche ich meine Männer mehr in der Landwirtschaft zu unterstützen.

Sie sind die Ortsbäuerin der Ortsgruppe Lana. Wie versuchen Sie mit den Bäuerinnen in Kontakt zu bleiben?
Wir haben eine WhatsApp Bäuerinnen Gruppe und eine eigene Facebook Seite. Dies kommt uns jetzt zu Gute, denn dadurch können wir in dieser Zeit den Kontakt zu einem Teil unserer Bäuerinnen pflegen. Wir leiten wichtige Informationen des SBB weiter, informierten unter anderem über die Öffnungszeiten unserer Lananer Spargelbauern und über den Start des Bauernmarktes, damit wollen wir unsere Bauern unterstützen. Eine Bäuerin hat für uns Bäuerinnen ein Video mit Bildern der letzten Jahre zusammengestellt. Sie erinnern an die gemeinsame Zeit und geben uns eine kleine Vorfreude darauf, was uns nach der Krise wieder erwarten wird. Ich bin ja Referentin für Back- und Kochkurse und so gebe ich in der Gruppe auch meine Rezepte weiter und hoffe damit, den Bäuerinnen eine Freude zu machen. Jetzt hat man ja mehr Zeit zum Backen und Kochen und Neues aus zu probieren.

Die Veranstaltungen und Kurse mussten abgesagt werden. Gibt es dennoch Pläne für die Zukunft? In Mai wollten wir eigentlich das 40-jährige Bestehen der Ortsgruppe Lana Völlan feiern. Daraus wurde leider nichts. Aber das werden wir auf jeden Fall so bald wie möglich nachholen und wenn es heuer nicht mehr klappen sollte, feiern wir halt im nächsten Jahr das 40jährige +1 Bestehen. Wer sagt denn, dass man immer nur ein rundes Jubiläum feiern kann? Ansonsten haben wir uns im Ortsbäuerinnenrat entschieden mit der Planung abzuwarten, bis das Abhalten von Veranstaltungen wieder erlaubt ist. Danach wollen wir mit voller Kraft wieder durchstarten und an Ideen mangelt es uns nicht. Bis dahin wünschen wir uns, dass alle die Zeit gesund überstehen.

Was möchten Sie den Bäuerinnen mit auf den Weg geben?
Wir haben es manchmal nicht selbst in der Hand Situationen zu ändern. Aber wie wir damit umgehen, das liegt an uns selbst. Also versucht das Beste aus dieser schwierigen Zeit zu machen und lasst euch nicht entmutigen. Irgendwann wird alles wieder besser. Wir müssen nur darauf vertrauen und uns nicht unterkriegen lassen.

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