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Mittwoch, 21 Mai 2014

Jahresthema 2012 - Kraftquelle aus der wir schöpfen

Wenn ich so an die Bäuerinnen denke, die ich in den letzten Jahren im Rahmen der Weiterbildung kennenlernen durfte, dann komme ich an einem Satz nicht vorbei und dieser Satz ist von Hermann Gmeiner, dem Begründer des SOS Kinderdorfes. Und er sagte: Etwas wirklich Großartiges in der Welt kann immer nur dann entstehen, wenn Menschen mehr tun als sie müssen“. Und Sie, liebe Bäuerinnen, tun alle viel, viel mehr als sie müssen. Sie engagieren sich für Ihren Hof, Ihre Familie, für die Nachbarn; sehr viele von Ihnen sind im Ehrenamt tätig. Sie leben und transportieren unsere abendländischen, christlichen Werte nach außen. Mit all dem leisten Sie einen ganz großartigen Beitrag für unser Land und seine Menschen und dazu möchte und darf ich Ihnen meine volle Anerkennung und Wertschätzung zunächst einmal aussprechen.

Ich denke dabei ganz besonders an die Bergbäuerinnen, die oft unter recht schwierigen Umständen trotzdem aber die Herausforderungen annehmen, ihnen trotzen, über sie hinauswachsen, eben, weil sie an eine Quelle anzapfen, die die Richtige ist und ganz im Sinne des Dichters Hölderlein sich sagen “Wo die Gefahr wächst, da wächst das Rettende auch“. Nun sind wir auch schon mitten in unserem Thema: die Kraftquelle, aus der wir schöpfen. Schon Marc Aurel, der Philosoph auf dem Kaiserthron, der das römische Reich in sehr turbulenten Zeiten führte, er wusste, es gibt eine Quelle, die immer mehr sprudelt, je mehr wir daraus schöpfen.

Es gibt also eine Quelle, die immer mehr sprudelt, je mehr wir daraus schöpfen und das ist unsere innere Quelle, die Quelle des Guten.
Wollen wir also unser Leben und Leisten zum Gelingen bringen und fröhliche Menschen werden, dann müssen wir uns bei dieser Quelle bedienen, ansonsten würde es uns glatt gehen wie dem Schüler in der folgenden Geschichte. Er geht ganz erbost zum Meister und fragt: „He, warum sind denn hier alle so glücklich und fröhlich außer mir?“. Antwortet der Meister „Weil sie alle in allem und überall das Schöne und das Gute sehen“. Der Schüler ganz erbost: „und warum tu ich das nicht?“ Antwortet der Meister: „Wir können da draußen nur sehen, was wir in uns drinnen haben. Und deshalb, ist es so wichtig nach innen zu gehen, den Schlüssel nach innen zu finden.“
Ich möchte Ihnen dazu vier kleine Denkwerkzeuge mit auf den Weg geben.
Denkwerkzeug 1 und dazu natürlich auch die entsprechenden Fragestellungen, denn der Becher, mit dem wir aus dieser Quelle schöpfen, das ist die Frage an uns selber.

Denkwerkzeug 1: Überlegen Sie sich wofür Sie brennen, was Ihr Herz höher schlagen lässt, was Sie gerne tun, denn wenn Menschen das finden, was sie gerne tun, in ihrem Lebensthema beheimatet sind, dann ist das Glück pur. Allerdings der Weg dazu ist weit entfernt von einem weitverbreiteten Zeitgeistphänomen, das heißt: Hauptsache, mir geht´s gut. Punkt. Man hat häufig das Gefühl eine ganze Epidemie von Narzissten und Egoisten ist ausgebrochen und deshalb bin ich so dankbar, dass sie das nicht tun. Die Frage dazu heißt, wozu bin ich gut, was kann ich aufgrund von meinen Fähigkeiten, von meinen Talenten der Welt, den Menschen geben, hinterlassen was nur ich aufgrund meiner Fähigkeiten, aufgrund meiner Einzigartigkeit eben tun kann. Und je mehr sie davon geben, desto glücklicher werden sie. Das wissen wir aus der modernen Neurowissenschaft. Wir Menschen sind nicht dazu gewachsen oder dazu auf der Welt, um egoistisch zu sein, denn unser Gehirn ist auf Kooperation und auf Resonanz ausgerichtet; und wir alle haben es oft schon erfahren, wenn wir für andere Menschen Gutes tun, wenn wir uns engagieren für andere, dann belohnt uns das Gehirn mit der Ausschüttung von Dopaminen – und das sind die Glückshormone. Und wenn Sie wissen, wozu Sie gut sind, dann finden Sie Ihren Sinn. Und wo Sinn ist, da ist Leistungsfähigkeit, da ist Liebesfähigkeit, da ist aber auch Leidensfähigkeit. Da sind wir auch bereit, Opfer zu bringen eben weil wir wissen, wofür es sich lohnt, wofür es gut ist.

Denkwerkzeug 2: Übernehmen Sie die volle Verantwortung für das, was Sie tun. Und das heißt, zunächst einmal die volle Verantwortung für Ihre Gedanken zu übernehmen. Warum? Unser aller Gedanken strahlen in die Welt hinaus und spiegeln sich ganz exakt in der Weltlage wider und deshalb ist es so wichtig, dass wir gute Gedanken, aufbauende Gedanken haben und pflegen, damit das was wir tun, gut und liebevoll und positiv für diese Welt ist.

Drittes Werkzeug: Überlegen Sie sich, wo und in welchen Situationen Sie vielleicht eine vermeintliche Erfolgsmaske aufsetzen. In welchen Situationen Sie vielleicht einfach nur unreflektiert und unauthentisch Erwartungen erfüllen. Denken Sie daran, wir sind nicht auf der Welt um Erwartungen zu erfüllen, sondern um Sinnvolles zu bewirken. Ich möchte Sie deshalb auch ermutigen nein zu sagen, wenn Sie nein denken.

Viertes Denkwerkzeug: Versuchen Sie die Regisseurin ihres eigenen Lebens zu sein. Das heißt, versuchen Sie sich immer wieder von außen von der Außenperspektive zu beobachten, zu hinterfragen, was läuft gut, was könnte noch besser sein, wo könnte ich mich noch engagieren, wo könnte ich aber auch für mich selber, noch ein bisschen liebevoller sein; denn in der Dankbarkeit für das was ist, was wir schon erreicht haben und in einer konstruktiven Unruhe und Suche nach dem noch besseren, da liegt die sogenannte Würze des Lebens.

Ich möchte nun schließen mit den Worten des indischen Philosophen Tagore. Er sagt „Wir sind nicht nur in die Welt gekommen, um sie zu erkennen, sondern um sie liebevoll zu gestalten. Macht können wir durch Wissen erlangen, zur Vollendung aber gelangen wir nur durch die Liebe“. Und liebe Bäuerinnen, durch ihr gutes Engagement leisten Sie dazu einen ganz großen Beitrag, machen Sie´s gut und Alles Gute und weiterhin viel Freude bei Ihrem Engagement.

Festvortrag von Anna Maria Pircher Friedrich „Kraftquelle, aus der wir schöpfen“ (32. Landesbäuerinnentag am 25. März 2012)

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