Seit 1985 werden im festlichen Rahmen des Landesbäuerinnentages Witwen für besondere Leistungen für Hof und Familie mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Südtiroler Sparkasse geehrt.
Dieser geschätzte Preis ist Ausdruck der Anerkennung für den Mut und die Kraft einer Bäuerin, die trotz des unerwarteten und tragischen Verlustes ihres Mannes, mit viel Energie und Eigeninitiative in vorbildlicher Weise die Familie betreut und den Hof weitergeführt hat. Der Preis zeichnet die jahrelangen und oft harten Bemühungen den Hof und die Familie zu sichern aus. Heuer wird für die Stiftung Südtiroler Sparkasse Sr. Mirjam Volgger die Ehrung der fünf Witwen vornehmen. Die Anerkennung besteht aus einer Urkunde und einem Geldbetrag. Hierfür wird der Stiftung Südtiroler Sparkasse ein ganz besonderer Dank ausgesprochen.
Maria-Luise Egger Wwe. Malpaga, Schloss Payersberg, Nals
Schön ist es auf dem Schloss Payersberg hoch über Nals. Die Burg wurde im ersten Drittel des 12. Jahrhunderts erbaut. 1870 erwarb die Familie Malpaga das Schloss und hielt es seitdem in Stand. Hier ist das Zuhause von Maria-Luise. Sie kam durch die Heirat mit Helmuth Malpaga im Alter von 25 Jahren hierher. Kennengelernt hat sie Helmuth beim Tanzen, das war immer schon ihre Leidenschaft. Aufgewachsen ist sie in Mölten, doch gerne wechselte sie für ihre große Liebe die Talseite. 1993 kam Alex zur Welt, sechs Jahre später David. Maria-Luise arbeitete am Hof fleißig mit, im Weinberg, in den steilen Hängen rund um dem Hof und in den Apfelanlagen in der Talsohle von Nals. Sie hatten Kühe, Schweine und Ziegen am Hof. Es gab viel zu tun. Helmut war im Dorf sehr beliebt, liebte das Motorradfahren und die Geselligkeit. Er war sportlich, für die Kinder ein großes Vorbild, erzählt Maria-Luise. Leider erkrankte er 2008: Magentumor war die Diagnose. Drei Jahre kämpfte er gegen die Krankheit. „Eine schreckliche Zeit“, erinnert sich Maria-Luise, „da sich unser Leben schlagartig veränderte.“ Chemo, Operation, Bestrahlung haben nicht nur Helmuth belastet, sondern die ganze Familie. Bevor Helmuth ins Krankenhaus kamen war ihm wichtig mit letzter Kraft noch eine Fuhre zu fahren. Am 2. September 2011 hat Helmuth den Kampf gegen den Krebs verloren. David war damals 12 und Alex gerade 18 Jahre alt geworden. „Wenn ich die Buben nicht gehabt hätte, dann hätte ich bestimmt nicht weitergemacht“, so Maira-Luise. Das große Schloss, die Obstwiesen und Reben, die Verantwortung, die finanziellen Sorgen wären ohne Einsatz von Alex nicht zu bewältigen gewesen, nur so konnte der Hof weiter bewirtschaftet werden. Nach einem Jahr gab sie die Viehwirtschaft auf, das war einfach zu viel. Alex und David besuchten die landwirtschaftliche Schule Laimburg, um gemeinsam die viele Arbeit und Aufgaben am Hof zu bewältigen. Fünf Jahre nach dem Tod von Helmuth erkrankte dann Maria-Luise an eine Autoimmunerkrankung und verlor ihre Haare. Ein Schock, der sie sehr belastet, aber sie hat gelernt, damit zu leben. Maria Luise ist dankbar, dass sich die Buben so ergänzen und aus der Schlossruine etwas machen wollen. Gemeinsam bewirtschaften sie den Hof. Alex interessiert sich für die Geschichte und im Gespräch spürt man, dass er das Erbe seines Vaters mit großem Verantwortungsbewusstsein in die Zukunft tragen möchte, „auch wenn das Schloss ein Fass ohne Boden ist" wie er selbst sagt. Maria-Luise hat sich gut in das Dorfleben integriert. Sie beteiligte sich im Ausschuss der katholischen Frauenbewegung und ist seit 20 Jahren auch bei den Bäuerinnen. Tanzen, Nähen, Wandern und Radfahren machen ihr viel Freude. Im denkmalgeschützten Gebäude wohnt heute noch ihre Schwiegermutter Helene, ihre Schwägerin Lieselotte und ihr Sohn Alex. Im Nebengebäude wohnen Maria-Luise und David. Für die Zukunft wünscht sie sich: „dass mir weiterhin gschoffn und fest zommholtn, und dass mir gsund bleiben. Lai gemeinsom isch es möglich, die Hürden des Lebens zu bewältigen."
Hildegard Weithaler Wwe. Nischler Öbersthof, Naturns
Hildegard wuchs auf einem Hof am Nördersberg auf, unweit von ihrem heutigen Zuhause. Nach einem Stadelbrand am elterlichen Hof verließ Hildegard bereits mit 13 Jahren den Hof und arbeitete von da an im Gastgewerbe. Sie half zwischendurch am Hof mit, „obor i hon nia im Sinn kop, Bäuerin zu werden,“ erzählt Hildegard. Doch es sollte anders kommen. In den 1990er Jahren lernte sie Erich kennen. Er erbte zu dieser Zeit den Öbersthof seines Großonkels und nach der Hochzeit entschlossen sie sich, den sanierungsbedürftigen Hof gemeinsam aufzubauen. Hildegard widmete sich von da an dem Vieh, während Erich als Zimmerer und bei der Aufforstung arbeitete. Nebenher gab es den Hofschank. Bald schon kamen Michaela und Florian auf die Welt. Andreas brachte Hildegard mit in die Ehe. Da am kleinen Hof der Großonkel und die Großmutter lebten, entschlossen Hildegard und Erich sich Anfang 2000 den kleinen Bauernhof um ein Wohnhaus zu erweitern. Das ganze Geld, das man außerhalb verdiente, wurde in den Hof investiert. Im Jahr 2010 passierte jedoch ein tragisches Unglück: Erich verunglückte mit dem Transporter in den steilen Wiesen beim Gruemet. Erich starb noch an Ort und Stelle. Von nun an stand Hildegard mit drei Kindern da. Alle Entscheidungen alleine treffen zu müssen, war das Schlimmste für Hildegard. Das größte Glück waren in dieser schweren Zeit ihre Kinder. Die tiefe Verbundenheit zur Natur und zum Vieh gaben ihr Kraft weiterzumachen. „Des isch meine Hoamet, des hobn mir mitnond aufgebaut. Man muaß a Freid hobn und wenn sel hosch nor kimmp dor die Orbeit nia zu streng!“ Aufgeben war keine Option. Bereits ein Jahr nach dem Tod von Erich setzte sich Hildegard für bessere Zufahrtswege in den steilen Wiesen ein. Heute ist Hildegard 55 Jahre alt und kümmert sich mit viel Fleiß um das Vieh. Sie ist gerne Bäuerin. Die maschinellen Tätigkeiten hat mittlerweile Florian übernommen und zu Spitzenzeiten erhält Hildegard Unterstützung von freiwilligen Arbeitseinsätzen. Lediglich die Jausenstation gab sie nach dem Tod von Erich auf, da ihr die Arbeit zu viel wurde. „So long i es dorpock, moch i weiter, donn muess man a ondere Möglichkeit suchen.“ Florian lebt zwar bei seiner Familie in Lichtenberg, hilft aber beim Heu und kommt, wann immer er gebraucht wird. Im Stall stehen acht Kühe und zwei, drei Jungvieh. Im Sommer sind die Kühe auf der Schlinigeralm, wo ein guter Almkäse gemacht wird. Hildegard freut sich über ihre gute Milchqualität: bringt gutes Geld, aber auch Genugtuung - der Lohn für ihren Fleiß. Auch die Kinder sind tief verankert mit dem Leben auf dem Berg: die Ruhe, die Freiheit, die Selbstständigkeit, die Natur, der Ausblick ins Tal – das ist das Schöne hier oben. Die letzten zwei Jahre hat Hildegard auf die Mama geschaut, jetzt hat sie Zeit für die Bäuerinnen. Seit 18 Jahren ist sie im Ortsbäuerinnenrat Naturns tätig, auch beim Heimatpflegeverein von Naturns und im Ausschuss des Konsortiums. Hildegard verbringt gerne Zeit mit ihren sechs Enkelkindern und wünscht sich „dass olls guat geat, olle gsund bleiben und dass i die Enkelen sig aufwochsen. Ich bin zufrieden, arbeiten müssen die im Tal auch, tauschn würd i net!“
Margit Schmid Wwe. Huber Nolte, Elvas/Brixen
Margit wuchs auf einem kleinen Hof in Terenten zusammen mit sieben Geschwistern auf. „Wir hatten nicht viel, aber eine ganz liebe Mutter“, erzählt Margit. Bereits mit 15 Jahren ging sie fort, um in Innsbruck die Handweberei zu erlernen. Danach kehrte sie zurück und arbeitete in der Weberei einer Behindertenwerkstätte in Sarns. Im Alter von 24 Jahren lernte sie August kennen, wenige Jahre später heirateten die beiden. Margit schenkte drei Buben das Leben: Matthias, Martin und Michael. August war Maschinenschlosser und arbeitete auch als Fernfahrer, er war ein kräftiger Mensch. Als jüngster von zwei weiteren Geschwistern übernahm er den Heimathof „Nolte“, im Ortskern von Elvas. Margit ging ihrer Arbeit nach, während sich August um den Hof kümmerte, damals lebte noch der Schwiegervater. Sie planten den Hof zu sanieren. Es war schwierig, weil die Grenzen ungeklärt waren, Streit um Grund waren vorhersehbar. Doch zur Sanierung sollte es nicht mehr kommen. Nach einem Traktorunfall verletzte sich August so schwer, dass er ins Wachkoma fiel. „Die Welt bleibt stehen, was soll ich tun, hab gedacht, komm heim, ich schaff das nicht!“ Für Margit und die Kinder folgte eine sehr schwierige Zeit. Jeden Tag besuchte Margit ihren Gustl im Krankenhaus, Margit wollte nicht akzeptieren, dass für ihn keine Hoffnung mehr besteht, und kämpfte um sein Leben. Jedoch 1997, sieben Jahre nach dem Unfall, verstarb er. Für den siebenjährigen Michael war es ein einschneidendes Erlebnis. Die Kinder bekamen einen Vormund. Neben den finanziellen Sorgen kamen Streitereien um den Hof hinzu, die Kinder erkrankten - für Margit sehr belastend. Es gelang ihr, den Hof zu schließen und Ordnung hineinzubringen. Gestärkt haben sie ihre Kinder und der Wille, um den Hof zu kämpfen, trotz vieler Hürden, die ihr im Wege standen. „Der Hof hat mich auf andere Gedanken gebracht, er hat mir viel Halt gegeben, obwohl ich ja keine Bäuerin war, ich musste alles erst lernen.“ Zum Glück hatte Margit gute Menschen um sich, die sie stets darin unterstützten. Ablenkung und Trost fand Margit außerdem im Orts- und Bezirksbäuerinnenrat, wo sie mit viel Freude ehrenamtlich mitarbeitete. In der örtlichen Kirche war sie für die Reinigung zuständig und kümmerte sich mit viel Fleiß um die Blumen. Im Jahr 2001 übernahm Sohn Martin den Hof. Bald darauf verlegten sie die Hofstelle, und errichteten zusätzlich zwei Ferienwohnungen, so konnte sich Martin als Jungbauer etwas aufbauen. Vor einigen Jahren der nächste Schritt: die Umstellung auf den biologischen Anbau. Heute leben Margit und ihr Sohn Martin mit seiner Familie auf dem Obstbaubetrieb. Margit beschreibt Martin als sehr pflichtbewusst. „Schun als jungor Bua hot er Verantwortung übernommen, damit i es dorpock,“ erzählt Marigt und ist dankbar dafür. Margit genießt das Leben auf dem neuerbauten Hof sehr: „So schian hon is no nia kop.“ Sie verbringt viel Zeit mit ihren Enkelkindern, hilft am Hof mit, und kümmert sich mit viel Hingabe um ihren Garten und den unzähligen Blumen. Margits größter Wunsch: „Dass i gsund bleib, sell isch mir es Wichtigste und dass i no orbeiten konn, und für die Enkelkinder do sein konn.“
Marianne Rabensteiner Wwe. Senn Neuhaus, Villanders
Marianne ist eine fleißige, zielstrebige Frau. Aufgewachsen ist sie auf dem Bacherhof in Villanders. Es gab immer viel zu tun, Marianne half stets mit und verbrachte die Sommermonate auf der Alm. Bei den Tertiarschwestern erlernte Marianne das Nähen, später arbeitete sie in der Marienklinik in der Küche. Auch Josef stammt aus Villanders, man kannte sich und irgendwann hat‘s gefunkt. Mit 23 Jahren heiratete Marianne ihren Josef und sie bauten für sich und die drei Kinder Konrad, Gertrud und Erika ein kleines Haus auf dem Sambergerhof. Doch mehrere Schicksalsschläge nahmen ihren Lauf: Die jüngste Tochter Erika war kränklich. Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte waren über Jahre hinweg notwendig. Zur selben Zeit erkrankte Josef an Leukämie. Die Ärzte gaben ihm zwei Jahre Lebenszeit. Hinzu kamen die Bandscheibenprobleme von Marianne und ihr pflegebedürftiger Vater, um den sie sich 11 Jahre lang kümmerte. Eine große Stütze für die Familie waren die Familienhelfer. Nach der Diagnose blieb Josef stark, wollte für seine Familie vorsorgen, verkaufte den Sambergerhof und kaufte den darunterliegenden Milchviehbetrieb „Neuhaus“. Wenige Jahre später, 1978, verstarb Josef schließlich. Erika, das Jüngste, war damals fünf Jahre alt. Es musste weitergehen, „für die Kinder“, sagt Marianne. „I woaß net wia is gschofft hon, die Kinder hobm olle Tog eppes zan Essn gebraucht, es Geld hobm sie mir gsperrt, affn Rentnvorschuss hon i 13 Monate wortn gemießt!“ Gottvertrauen gab ihr die nötige Kraft: „Wenn er des gwellt hot, donn schoff i des a.“ Marianne blieb tapfer und gab ihr Bestes, den Hof ließ sie nicht her. Es führte nur ein Fuhrweg zum Hof. „I hon mir gedenkt: I brauch a Verbindung zur Außenwelt.“ Denn neben den fehlenden Infrastrukturen wie Strom, Wasser, Telefon und den Schwierigkeiten mit der Nachbarschaft waren sowohl Wohnhaus als auch das Futterhaus renovierungsbedürftig. Trotz dieser Umstände gelang es Marianne den Hof neu aufzubauen: „Es isch net leicht gongen, obor gongen isches.“ Ein weiteres schlimmes Ereignis für Marianne war die Klauenseuche Anfang der 90er Jahre. Das ganze Vieh musste weg. Der Neuanfang war schwierig. „I denk mir heint, wo hon i es Geld her?“ Auch das meisterte Marianne. Sie hatte damals schon Gäste, zum Glück. Auch von den gesundheitlichen Rückschlägen ließ sich Marianne nicht unterkriegen. Heute ist der Neuhaushof ein Milchviehbetrieb mit Urlaub auf dem Bauernhof, der vom Sohn Konrad und seiner Familie geführt wird. Marianne beteiligte sich ehrenamtlich im Ausschuss des KVW und machte im Alter von 58 Jahren erfolgreich den Autoführerschein. Außerdem ist Marianne handwerklich geschickt, sie klöppelt und näht gerne. Mit ihren 78 Jahren besucht sie heute Computerkurse und liebt das Online-Watten. Von Marianne könnte man noch viel erzählen. Wenn sie anderen Frauen einen Ratschlag geben darf, dann sind es gleich zwei: Gottvertrauen nicht verlieren und Tagebuch führen. Das hat Marianne immer Kraft gegeben. Und von noch etwas ist Marianne heute überzeugt: „Es isch nia zu spot, eppes Nuis zu lernen“.
Consolata Nagler Wwe. Rungger Feur, St. Martin in Thurn, Longiarü
Consolata ist in Longiarü aufgewachsen. Das Bergsteigerdorf bietet im Sommer vielen Wanderern eine schöne Bergkulisse. Consolata lebt gerne hier, es ist ihr Heimathof. Am Hof war immer eine Schmiede, auch ihr Vater übte diesen Beruf aus. Die Kindheit war nicht einfach. Ihre Mutter starb als sie und ihre Schwester klein waren. Ihr Vater heiratete nochmal, und Consolata bekam zwei Stiefschwestern: „Wir hatten es schön, wir hatten unsere Rodelpiste direkt vor der Haustür.“ Als sie 11 Jahre alt war, starb auch ihr Vater. Ihre Stiefmutter heiratete nochmal. Da wurde es eng auf dem Hof. Consolata besuchte die Handelsschule in Brixen und ging ins Internat. Sie distanzierte sich vom Heimathaus. Danach arbeitete sie als Kellnerin in St. Martin in Thurn und da kehrte der Maurer Gerolamo immer wieder ein, bis Consolata endlich ja sagte. Mit 21 Jahren heiratete Consolata, ein Jahr darauf kam Gabriel. Als der Stiefvater starb, wollte die Stiefmutter den Hof übergeben. Es war Gerolamo, der Consolata überzeugte den Hof zu übernehmen. Die Stallarbeit übernahm Gerolamo, die Arbeit auf dem Feld erledigten sie gemeinsam. Consolata arbeitete weiter als pädagogische Mitarbeiterin im Kindergarten. Das Haus war ein wenig renoviert. 1993 kam die erste Ferienwohnung dazu, 1996 die zweite. Im Winter war Gerolamo zu Hause, auch die Stiefmutter half aus. 1997 jedoch verstarb Gerolamo plötzlich unerwartet. Gabriel war 19 und Manuel 16 Jahre alt. Ein schwerer Schicksalsschlag. Gabriel besuchte damals die Gewerbeoberschule in Bozen, Manuel machte eine Bäckerlehre. Für die 41jährige Consolata stand fest: „Den Hof gebe ich nicht auf!“ Sie schaffte es, alles unter einen Hut zu bringen, die Arbeit im Kindergarten, die Stall- und Hofarbeit und die Ferienwohnungen. Die Kinder halfen natürlich mit. „Das Schwierigste war das Aufstehen in der Früh und alleine in den Stall gehen, diese Stille, die konnte ich kaum ertragen!“ Dann der Unfall: Consolata stürzte vier Meter in der Scheune in die Tiefe, verletzte sich drei Wirbel und lag drei Monate im Bett. Da musste sich etwas ändern. Die Milchkühe kamen weg und dafür kamen die Hochlandrinder. Gabriel hat inzwischen den Hof übernommen und lebt mit seiner Familie auf dem Hof. Consolata macht die Ferienwohnungen, das macht sie gerne: das Dekorieren, Nähen und Stricken, die Gespräche mit den Gästen. Sie liebt die Blumen und die Gartenarbeit. Die vier Enkelkinder bringen viel Freude in ihr Leben. Bemerkenswert ist ihr soziales Engagement: Consolata war 16 Jahre Präsidentin der Frauenbewegung, sie ist Pfarrgemeinderatsmitglied, engagiert sich im Dekanat und im Tourismusverein. „Das hat mich stark gemacht, ich kann mich durchsetzen“, sagt sie. Sie nimmt sich heute Zeit für sich selbst und ihre Enkelkinder, geht mit Freundin Linda wandern. „Ich habe das Glück, mit guter Laune aufzustehen!“ Ihre Devise nach dem Tod ihres Mannes: „Ich mache zu Hause die Türe zu, und im Kindergarten gehe ich positiv hinein.“ Mit dieser Einstellung gelang es Consolata die dunklen Stunden zu überstehen. „Man darf nie aufgeben, irgendwie geht es, ob leicht oder schwer. Die Kraft kommt vom guten Willen, den brauche es und die gute Laune.“