Die Präsidentinnen und Geschäftsführerinnen der Bäuerinnen- und Landfrauenverbände aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol trafen sich heuer zum Wissens- und Erfahrungsaustausch in Südtirol. Das Ergebnis ihres Treffens, eine Resolution, wurde im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.
„Verständns kommt vom Verstehen, und immer weniger Menschen verstehen, wie Landwirtschaft funktioniert“, fasst Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer zusammen. „Eine unserer Hauptaufgaben ist es, der zunehmenden Entfremdung der Bevölkerung von der Landwirtschaft entgegenzuwirken“. Hier ist jeder gefordert: die Politik, die Berufsverbände, vor allem aber der Bauer und die Bäuerin selbst. „Am ehrlichsten und authentischsten kann Landwirtschaft immer noch der erklären, der damit arbeitet“, so Brigitte Scherb, Präsidentin des deutschen Landfrauenverbandes. Ihre klare Forderung an die Politik: „War es früher das Wetter, mit dem wir zu kämpfen hatten, sind es nun die sich ständig wechselnden Rahmendigungen, Gesetzgebungen oder Verordnungen in der Politik.
Ein Betrieb kann so nicht planen - Landwirtschaftspolitik muss wieder langfristig und transparent gemacht werden.“ Die Einkommenssicherung spielt eine große Rolle. „Die Gefahr“, so Christine Bühler, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und LandFrauenverband, „dass junge, qualifizierte Menschen aus landwirtschaftlichen Betrieben in andere Wirtschaftszweige abwandern, ist groß. Die Verdienstmöglichkeiten in Relation zum Arbeitseinsatz ist in anderen Branchen viel attraktiver. Die Einkommenssicherung in Kombination mit der Erhaltung der Attraktivität des Arbeitsplatzes wird für uns zunehmend schwerer.“
Vor allem für die jungen Frauen ist Landwirtschaft oft nicht mehr attraktiv. Andrea Schwarzmann, Bundesbäuerin aus Österreich, zeigt sich besorgt: „Die Rolle der Frau ist eine ganz wesentliche auf unseren Betrieben. Frauen müssen speziell unterstützt und gefördert werden, vor allem in Sachen Renten. Ansonsten wird die Arbeit in einem Landwirtschaftlichen Betrieb für eine junge Frau als nicht mehr rentabel wahrgenommen. Junge Frauen haben andere Ansprüche.“
Alle Forderungen wurden in einer Resolution zusammengefasst, die den Politikern der verschiedenen Länder überreicht und nach Brüssel geschickt werden.