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Soziale Medien: Fluch und Segen
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Donnerstag, 16 November 2017

Soziale Medien: Fluch und Segen

Die Bäuerinnenorganisationen von Südtirol, Tirol und Bayern trafen sich in Natz- Schabs, um über die Gefahren und Chancen der Sozialen Medien in der Verbandsarbeit zu diskutieren. Es gibt viele Für, aber auch einige Wider die Nutzung.

Es geht nicht um die Frage, warum wir die Sozialen Medien in unserer Verbandsarbeit nutzen, sondern um das WIE, meinte Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer, Gastgeberin des Dreiländertreffens. Der Social-Medien-Experte Stefan Plaschke referierte über dieses WIE: „Ich muss wissen, in welchen Kanälen sich meine Mitglieder befinden, welche Sozialen Medien sie nutzen. Und diese muss ich dann bespielen. Dabei muss sich die Organisation fragen: Welchen Mehrwert können die Sozialen Medien meinen Nutzern bieten?“ Positionierung nach außen und Service nach innen, das kann ein Ansatz sein, der aber auch Ressourcen braucht, um professionell auf- und ausgebaut zu werden.

Dass es dafür viel Arbeit, Geduld und Kreativität braucht, führte Bernhard Christanell, Social-Media-Experte im Südtiroler Bauernbund vor Augen: „Niemand wartet, bis er Fan einer Facebook Seite werden kann. Die Konkurrenz ist groß, und das verleitet oft auch zu unfairen Spielen.“ Über diese Gefahren berichteten Francesco Campisi und Ivo Plotheger von der Postpolizei: „Die Sicherheitslücke im Internet heißt Mensch. Das Internet ist nicht sicher.“ Passwörter mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen können vor Hacker schützen, Online-Einkäufe sollten nur über PayPal getätigt werden. „Wir zahlen für die Nutzung dieser Sozialen Medien kein Geld – gratis sind sie deshalb aber noch lange nicht. Wir zahlen mit unseren Daten, mit dem Preisgeben unserer Privatsphäre“, warnten die beiden Polizisten. Vor allem Kinder können Gefahren nicht einschätzen. Über die geeignete Förderung der Medienkompetenz bei Jugendlichen berichtete Roland Turk, Präsident des Beirates für Kommunikationswesen: „Regeln im Umgang mit dem Smartphone aufzustellen wie beispielsweise feste Surfzeiten kann in einer Familie sinnvoll sein.

Die (Sozialen)-Medien sollten nicht nur konsumiert werden, sondern genutzt“. „Nicht die Technologie verändert die Welt, sondern der Mensch, der diese Technologie verwendet“. Mit diesem Zitat von Sacha Lobo forderte Barbara Weis, Medienbeauftragte des Landes Südtirol die Führungskräfte der drei Bäuerinnenorgansiationen dazu auf, die neuen Medien bewusst einzusetzen. „Durchschnittlich haben wir unser Smart Phone 1.500 Mal pro Woche in der Hand – pro Tag ist das 214 Mal. Wir leben mitten in der digitalen Revolution, die neue Fragen aufwirft: Welche Wichtigkeit wollen wir diesen Medien geben? Fragen wie - Was ist mir mein Privatleben, das persönliche Gespräch wert? - werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.“ Amtsdirektorin Weis ermutigte, diese Wertedebatte gemeinsam mit Familienangehörigen, Mitgliedern oder Kunden zu diskutieren.

Foto: Die Vertreterinnen der Bäuerinnenorganisationen Südtirol, Tirol und Bayern: 1. Reihe 4.v.l. Tiroler Landesbäuerin Tirol Resi Schiffmann, Polizeioberinspektor Ivo Plotheger, Südtiroler Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer, Francesco Campisi (Postpolizei) und Anneliese Göller, Landesbäuerin aus Bayern.

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