Freitag, 01 August 2014

Leben und leben lassen

Die Tagung "Vom Miteinander auf dem Hof" machte deutlich: Wo Arbeit Teil des Familienleben ist, kann die Familie auch Teil der Arbeit sein. In diesem Fakt liegen viele Chancen aber auch große Herausforderungen.

Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer: „Will man Erfolg im Betrieb haben, so muss auch in das Miteinander am Hof investiert werden“. Dies bestätigten auch die Referenten der Tagung. Angelika Wagner, Projektleitern Lebensqualität Bauernhof Tirol, begleitet bäuerliche Familien in schwierigen Lebenssituationen. Ob Generations – oder Paarkonflikte, Sorgen oder Ängste, all dies lässt das Miteinander am Hof erstarren, wenn nicht rechtzeigt gehandelt wird. „Nicht nur das miteinander Reden ist wichtig, sondern auch das gemeinsame Erleben, das Feiern von Erfolgen“, so Wagner.

Ein Konflikt entsteht, wenn ein Problem mit Emotion beladen wird. Hier an der richtigen Stelle Fragen zu stellen, sei der Königsweg, um Konflikte konstruktiv anzugehen, erklärte Leopold Ritzinger, Mediator im Bayerischen Bauernverband. „Konflikte sind eine Herausforderung. Durch die richtigen Fragen im Mediationsgespräch können die verschiedenen Interessen und Bedürfnisse erörtert werden.“ Es gehe nicht um Ratschläge geben oder juristische Lösungen herbeiführen, sondern eine Technik zur Strukturierung der Konflikte.

Dabei sind Konflikte selbstverständlich, wenn mehr Menschen zusammentreffen. „Wo es Viele gibt, gibt es viele Meinungen“, so Hans Dorfmann, der den Hof vor 30 Jahren erfolgreich übernommen hat. „Und Loslassen ist gar nicht schwer, wenn man außerhalb des Hofes noch zu tun hat“, sagte sein Vater Johann Dorfmann mit einem Schmunzeln. In der Diskussionsrunde wurde klar: Kritische Punkte offen aussprechen, die Ängste ansprechen, die Bedürfnisse erkunden, loslassen, fremde Hilfe in Anspruch nehmen. Diese Möglichkeit haben die bäuerlichen Betriebe über die Lebensberatung der bäuerlichen Familie der Südtiroler Bäuerinnenorganisation. L.-Abg. Maria Kuenzer, die in ihrer Funktion als Landesbäuerin im Jahre 2009 diese Dienstleistung initiiert hat, betonte, wie wichtig es sei, dass die LebensberaterInnen vor Ort auf den Höfen die Gespräche mit den Familien führen. „Die Menschen werden dort abgeholt, wo sie sind, die Lebensberater können die Situation verstehen und dadurch wird ein Gespräch möglich“, so Kuenzer.

Der Seniorbauer Johann Dorfmann beendete die Tagung mit den Worten: „Vergesst die Liebe nicht, denn wo Liebe ist, ist Zusammenhalt“.

Bild 1: v.l.n.r. Landesbäuerin Stellvertreterin Helga Fischnaller, Landesrat Arnold Schuler, Landesrätin Waltraud Deeg, Hofübernehmer Hans Dorfmann, Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer, Hofübergeber Johann Dorfmann, Landessekretärin Verena Niederkofler, Amtsdirektor Werner Hintner, Mediatorin Angelika Wagner, Mediator Leopold Ritzinger, Landesbäuerin Stellvertreterin Maria Egger, Landesobmann Leo Tiefenthaler

Bild 2: Zahlreiche Ehrengäste verfolgten die Tagung.

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