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Donnerstag, 20 Juli 2017

Landwirtschaft ist keine Selbstverständlichkeit

Beim jährlichen Sommergespräch der Südtiroler Bäuerinnenorganisation mit den bäuerlichen Vertretern zog sich ein Thema wie ein roter Faden durch die Diskussion: Wie geht es weiter mit der Südtiroler Landwirtschaft, deren Besonderheit die kleinstrukturierten Familienbetriebe sind?

Es wird nicht einfach: Stalltüren schließen ihre Tore für immer, zu viele Auflagen und zu hohe Bürokratie, wenig Wertschätzung für die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern, fehlende Weichenstellung in der Agrarpolitik ab 2020, niedere Rentenabsicherung. Beim Sommergespräch des Landesbäuerinnenrates mit Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler und den bäuerlichen Landtagsabgeordneten Maria Kuenzer, Albert Wurzer und Sepp Noggler diskutierten die Bäuerinnen in Neustift über die Themen der Zukunft. Landesrat Arnold Schuler: „Leider sind auf EU-Ebene die Weichen für das Förderprogramm 2020 immer noch nicht gestellt. Die Verhandlungen werden nicht einfach. Wir hoffen aber, dass wir als Berggebiet mit unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft punkten können.“ Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer forderte ganz klar: „Die Frauen am Land müssen bei den Fördermaßnahmen besonders berücksichtigt werden, denn von ihnen hängt es ab, ob der ländliche Raum auch in Zukunft als Lebensraum wahr- und angenommen wird.“

Ein zentrales Thema in diesem Zusammenhang war auch die Rentenabsicherung. „Wie müssen den Bäuerinnen die Möglichkeit schaffen, sich innerhalb der Bauernversicherung besser abzusichern, denn ansonsten ist der „Vollzeit Beruf Bäuerin“ mit ein Grund für die Altersarmut der Frauen.

Bezirksbäuerin Anna Jocher stellte fest: „Leider ist in vielen Schichten der Bevölkerung der Wert der Berglandwirtschaft in Südtirol nicht bewusst. Die gemähten Wiesen, bewirtschafteten Almen und das schöne Landschaftsbild werden als Selbstverständlichkeit genommen.“ Dass das von Bäuerinnen und Bauern geprägte Landschaftsbild Südtirols aber in keinster Weise eine Selbstverständlichkeit ist, waren sich alle einige.

Auch die Soziale Landwirtschaft war Thema beim Treffen. „Vor allem Bäuerinnen übernehmen hier einen wichtigen sozialen Aspekt für die Gesellschaft und sichern so das Überleben der Höfe,“ so L.-Abg. Maria Kuenzer. L.-Abg. Wurzer und L.-Abg. Noggler informierten u.a. über das neue Schulprojekt in den Oberschulen, das den Studierenden auch hauswirtschaftliche Kenntnisse mit auf den Weg geben soll. „Egal ob für den eigenen Haushalt oder ein weiterführendes Studium, diese Fähigkeiten braucht es für das ganze Leben.“

Durchaus kritische Töne kamen von den Bezirksbäuerinnen zum Thema Bär und Wolf. „Wie kann ich den Schafen und den Bienen erklären, wie sie sich in Zukunft verhalten sollen, wenn sie dem Bär begegnen?“, fragte Bezirksbäuerin Waldtraud Ladurner.

Landesbäuerin Erschbamer bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den politischen Standesvertretern und hob hervor, wie wichtig es ist, gemeinsam an Lösungen und Zukunftsvisionen zu arbeiten. Und sie unterstrich abschließend den Stellenwert der Arbeit der Bäuerinnen und Bauern und mahnte: „Dinge als selbstverständlich zu nehmen sind der beste Weg, sie zu verlieren. Schätzen und fördern wir unsere bäuerlichen Familien.“

Foto 1: Der Landesbäuerinnenrat mit Landesrat Arnold Schuler und den bäuerlichen Landtagsabgeordneten Maria Kuenzer, Albert Wurzer und Sepp Noggler.

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