Brigitte Zöschg Hofer
Mit Herz und Hopfen

Am Mooshof in St. Walburg hat die Bäuerin Brigitte Zöschg Hofer einiges zu bieten: begeisternde Schulprojekte, bunte bäuerliche Buffets, und leckeres Bier. Dazu kommt noch ein Hofschank mit schmackhaften Kreationen.
Seit einigen Jahren bewirtschaftet Brigitte den Mooshof in St. Walburg im Ultental. Es ist ein kleiner Hof, typisch für das Gebiet, mit einem über 200 Jahre alten Holzhaus und einem kleinen Stall. Rinder, ein paar schwarzbraune Bergschafe, Katzen und ein Hund leben gemeinsam mit der Familie an diesem idyllischen Plätzchen.
Die Ausbildung zur Anbieterin für bäuerliche Buffets bot Brigitte einen neuen Ausgleich zur Arbeit am Hof.
Ihre Passion für die Küche kann sie im Cateringservice ausleben. Gemüseburger, Gemüsekuchen und Brötchen mit verschiedenen Aufstrichen gehören zu ihrem Lieblingsbuffet.
„Man bekommt immer neue Ideen, womit man die Brötchen belegen kann“, erzählt Brigitte, „Gemüse, Chutney, und Milchprodukte ... da gibt es keine Grenzen!“ Und somit sieht jedes ihrer Buffets etwas
anders aus. Sie sind bunt, farbig und kreativ.
„Roter Aufstrich mit Rohnen, grüner mit Kräutern, heller mit Kichererbsen. Auch beim Brot: dunkle, halbdunkle, weiße, kleine und große Brötchen.“
Die Ideen gehen Brigitte niemals aus. Das Wichtigste am bäuerlichen Buffet ist für sie, dass hauptsächlich eigene Produkte verwendet werden. Brigitte erklärt, dass es von ihren Gästen geschätzt wird, wenn regionale Südtiroler Produkte auf den Tisch kommen.
„Es ist ihnen wichtig zu wissen, woher die Zutaten kommen und dass sie schonend hergestellt wurden. Zudem stärkt die saisonale Küche die kleinen Kreisläufe. Man schaut aufeinander und unterstützt sich als Bauer und Bäuerin gegenseitig.“
Die Passion für das Bierbrauen lässt sich in Brigittes Rezepten erkennen. Das Bier ist vielseitig in der Küche einsetzbar. Gulasch, Tiramisù und Panna cotta werden gerne damit verfeinert. „Unser Bier ist naturbelassen, nicht filtriert, nicht pasteurisiert“, erklärt die Bierbrauerin. In ihrer kleinen Brauerei entstehen zwischen 11 und 13 verschiedene Sorten. Brigitte vergleicht das Bierbrauen gerne mit dem Knödelmachen. Es gibt ein Grundrezept, woraus Käse-, Spinat- oder Speckknödel gemacht werden können. So ähnlich funktioniert es auch beim Bier. „Immer, wenn man eine Kleinigkeit ändert, bekommt man ein neues Bier.“ Da das Bierbrauen eigentlich schon immer Frauensache war, hat sie sich vor einiger Zeit mit ihrer Nichte zusammengetan und „Die Biermacherinnen“ gegründet. „Wir machen alles selbst – brauen, abfüllen, verschließen. Wir sind ein paar Frauen, die machen!“

Ans Herz gewachsen ist Brigitte auch die Teilnahme am Schulprojekt „Mit Bäuerinnen wertvolle Lebensmittel erleben“. Der Schwerpunkt dabei ist, dass Kinder mit regionalen Lebensmitteln in Kontakt kommen und selbst damit arbeiten können. Nachdem sie über die Herstellung und Verarbeitung
von Lebensmitteln erfahren haben, geht es gemeinsam in die Küche.
Nach einem „Ich kann das nicht“ wird dann schnell die Erkenntnis gewonnen, dass es nicht schwer ist, aus ein paar Zutaten etwas Schmackhaftes zu machen.
Die Bäuerin blüht auf, wenn sie von ihren zahlreichen Projekten berichtet.
„Ich bin stolz auf mich, wenn ich jemand anderem eine Freude, einen schönen Moment geben kann. Einen Genuss zu bereiten ist meiner Meinung nach etwas vom Schönsten im Leben, was man machen kann. Sei es für den, der es genießt und eine schöne Zeit hat, wie auch für mich, die eine Freude am Vergnügen des anderen hat.“
