Jolanda Hinteregger Kaser
Das Beste aus der Region

Als Abwechslung zur Hofarbeit zaubert Jolanda Hinteregger Kaser Buffets für Events. Sie verarbeitet regionale Produkte zu Gaumenfreuden, die es in sich haben. 2018 absolvierte sie die Ausbildung zur Bäuerinnen-Dienstleisterin und bietet seitdem eine professionelle Bäuerinnen-Brotzeit an.
Im Holzherd in der Küche prasselt gemütlich das Feuer, der frische Hefezopf duftet fantastisch. Genauso schmeckt er auch: weich, locker, luftig. „Eigentlich könnte ich den Zopf ja auch einfach einkaufen. Oder das Brot“, sagt Jolanda, steht kurz auf und legt ein paar Scheite Holz nach, „Doch das ist halt einfach nicht dasselbe. Es dauert länger, wenn man alles selbst macht, aber das Ergebnis schmeckt man und das schätzen die Kunden.“
Jolanda ist Bäuerin am Niederhubenhof in Lüsen und betreibt einen bäuerlichen Buffetservice. Das bedeutet, man kann bei ihr ein Catering der besonderen Art für sein Fest, seine Familien- und Firmenfeier oder sein Event buchen und die Gäste mit herzhaften, pikanten und süßen Speisen verwöhnen. Fürs Buffet zaubert sie Häppchen und Fingerfood wie belegte Brötchen, Topfentaschlen, Krapfen, Tirschtlan, Kuchen, Suppen, Burger und vieles mehr. Wenn Jolanda einen Auftrag erhält, dann dauert die Vorbereitung einige Tage: Sie geht zum Einkaufen, wobei sie Joghurt und Käse beim Milchhof holt, den Speck und die Wurst beim Metzger und die Eier beim Bauern im Dorf kauft.
„Die Milch, das Rindfleisch, den Honig, die Nüsse und im Sommer auch das Gemüse und die Äpfel haben wir selbst“,
erzählt sie. Regionalität und Saisonalität sind das Um und Auf des Cateringdienstes.
Jolandas Mutter hilft ihr beim Backen: Gemeinsam stellen sie die typischen Tirschtlan und Krapfen her. „Alleine wäre das schon eine Herausforderung. Zu zweit läuft es super!“, freut sich Jolanda. Manchmal arbeitet sie auch mit Bäuerinnen-Dienstleisterin Erika Fink Niederstätter zusammen. Am Tag des Buffets heißt es früh raus aus den Federn, denn die Brötchen werden noch frisch belegt, alles wird fein säuberlich ins Auto verladen und vor Ort schön angerichtet. „Einmal hatte ich ein Catering morgens in Bozen, da musste ich schon um 2 Uhr nachts aus dem Bett“, lacht Jolanda. Es schien ihr nichts ausgemacht zu haben.

Wir drehen eine Runde über den Hof. Vor einigen Jahren wurde der Anbindestall zu einem Laufstall umgebaut. „Das gibt uns viel mehr Freiheiten. Mit dem Melkstand schafft mein Vater es, die Kühe auch mal alleine zu melken. Dadurch sind wir zeitlich nicht mehr so gebunden und können im Sommer ein paar Tage mit den Kindern ans Meer fahren“, erzählt Jolanda. Vor zehn Jahren übernahm die Bäuerin den elterlichen Hof und führt ihn seitdem gemeinsam mit ihrem Mann und den drei Kindern. „Wenn ich könnte, würde ich noch mehr Kühe halten!“, schmunzelt die Bäuerin und schippt den Kühen mit einer Schaufel das Futter zu. „Das ist einfach mein Ding.“
Deshalb besuchte Jolanda vor einigen Jahren auch den Klauenpflege- und den Besamerkurs. „Das war lustig als einzige Frau mit all den Männern. Am Ende, als ich bei der Diplomverleihung an die Reihe kam, haben sie alle geklatscht. Da war ich schon stolz“, freut sie sich. Die Bäuerin geht gerne in den Stall. Der Buffetservice bietet ihr aber einen schönen Ausgleich zur Arbeit am Hof. Sie freut sich, wenn sie damit im Land herumkommt und neue Leute kennenlernen darf. Jolanda führt in ihren Verarbeitungsraum, wo ein richtiger bäuerlicher Brotbackofen eingebaut ist. „Ich habe gemerkt, dass mir das gut tut, ich möchte das mit dem Catering einfach für mich tun“, sagt Jolanda. „Und das Schöne ist, dass meine Familie hinter mir steht.“ Sie betont, dass der Zusammenhalt
auf dem Hof das Wichtigste ist.
In Gedanken klingen ihre Worte nach. Das letzte Stück des weichen Hefezopfs schmeckt wunderbar. Der Wunsch wächst, auch einmal in den Genuss des bäuerlichen Buffets oder Jolandas Brunch- und Frühstücksbox zu kommen.
